In der spirituellen Szene ist das Tarot längst mehr als ein Werkzeug der Wahrsagung. Es ist ein Spiegel der Seele, ein System der Selbsterkenntnis – und für manche: ein Portal zu Kräften jenseits des Sichtbaren. Während viele Decks auf Licht, Heilung und Intuition ausgerichtet sind, gibt es auch eine andere Seite: die Auseinandersetzung mit dem Schatten, mit verdrängten Anteilen und dem Okkulten.
Warum dunkle Tarotdecks?
Dunkle oder „okkulte“ Tarotdecks – insbesondere solche, die sich mit Dämonologie oder alten Beschwörungspraktiken beschäftigen – stoßen bei manchen auf Skepsis. Doch sie erfüllen eine wichtige spirituelle Funktion: Sie konfrontieren uns mit den Seiten in uns, die wir oft meiden. Mit Macht, Angst, Kontrolle, Lust, Wut – und der Frage: Wie viel Dunkelheit bin ich bereit zu erkennen, um wirklich ganz zu werden?
Diese Decks basieren nicht auf dem Prinzip „Angst“, sondern auf dem Prinzip Integration. Was wir benennen, können wir verstehen. Was wir verstehen, verlieren wir nicht an unsere Schatten. Und genau das macht okkulte Tarotdecks so kraftvoll.
Occult Tarot – Die solomonischen Dämonen im Tarot verstehen
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist das Occult Tarot von Travis McHenry. Es ist das erste Tarotdeck, das vollständig auf der solomonischen Tradition der Dämonenbeschwörung basiert. Die Karten enthalten 78 dämonische Wesenheiten, die aus alten Manuskripten stammen – jede mit ihren eigenen Eigenschaften, Kräften und spirituellen Bedeutungen.
Dieses Deck dient nicht der Schwarzmagie oder dem „Heraufbeschwören des Bösen“ – sondern der bewussten Begegnung mit uralten Archetypen, wie sie auch in der Tiefenpsychologie eine Rolle spielen. Es ist ein mächtiges Werkzeug zur Schattenarbeit, spirituellen Selbsterkenntnis und für fortgeschrittene Tarotpraktizierende, die über das Gewohnte hinausgehen möchten.
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Nicht jedes Tarotdeck ist dafür da, Trost zu spenden. Manche öffnen Räume für Konfrontation, Tiefe und Transformation. Wer bereit ist, sich der Dunkelheit mit Respekt und Bewusstsein zu nähern, kann dort eine unermessliche Kraft finden – und echte spirituelle Reife.
