Die zweite Nacht der Göttin führt uns tiefer in die Begegnung mit den Kräften des Weiblichen. In der indischen Überlieferung ist sie Durga in einer weiteren Erscheinungsform gewidmet: Sie zeigt sich als Beschützerin, die mit unerschütterlicher Stärke gegen zerstörerische Kräfte vorgeht. Im europäischen Verständnis entspricht dies dem archetypischen Bild der Hüterin – jener Kraft, die unser inneres Licht schützt und uns Sicherheit verleiht.
Diese Nacht erinnert uns daran, dass wahre Stärke nicht durch Härte entsteht, sondern aus der Verbindung mit der eigenen Mitte. Es geht um den Aufbau einer klaren inneren Haltung: Standhaftigkeit, Vertrauen und die Gewissheit, dass wir geschützt sind. Auf einer tieferen Ebene symbolisiert diese Nacht die Kraft, den eigenen Raum zu verteidigen – sowohl energetisch als auch emotional.
Spirituell betrachtet ist die zweite Nacht ein Ruf, sich auf die eigene Resilienz zu besinnen. Gerade in Zeiten von Umbruch und Veränderung brauchen wir die Erfahrung, dass wir getragen sind und auf unsere innere Stärke zurückgreifen können.
Ritual
Entzünde eine rote Kerze, die für Kraft und Schutz steht. Stelle sie in die Mitte deines Altars oder auf einen Platz, an dem du dich wohlfühlst. Nimm dir einige Minuten Zeit, um dich aufrecht hinzusetzen. Lege deine Hände auf dein Herz und atme tief ein und aus.
Sprich innerlich oder laut:
„Ich bin beschützt. Meine innere Stärke trägt mich. Alles, was nicht zu mir gehört, bleibt draußen.“
Um den Schutz zu verstärken, kannst du ein Räucherritual mit Beifuß oder Wacholder durchführen. Spüre, wie die aufsteigende Rauchspirale deinen Raum reinigt und stärkt. Wenn du möchtest, zeichne mit der Hand ein unsichtbares Schutzsymbol um dich herum – ein Kreis oder ein Lichtfeld, das dich umhüllt.
Dieses Ritual wirkt besonders stark, wenn du es mit Dankbarkeit verbindest. Bedanke dich bei der Göttin für ihren Schutz und dafür, dass du die Kraft in dir selbst wiederfinden darfst.

